"Ich muss noch mutiger spielen" NRZ Emmerich, 24.09.2008, MICHAEL SCHWARZ TISCHTENNIS. Der Reeser Jörn Franken schlägt seit dieser Saison in der dritthöchsten Klasse auf, beim TuS Xanten in der Regionalliga. REES. Wenn Jörn Franken zu seinem Verein TuS Xanten fährt, hat der 22-Jährige, obwohl der Reeser immerhin rund 20 Kilometer zurücklegen muss, die mit Abstand kürzeste Anreise. Seine Mannschaftskameraden kommen aus Essen, Köln, Bielefeld. Und die beiden Polen Milosz Przybylik und Bartosz Bednarkiewicz reisen zu den Spielen am Wochenende sogar jedes Mal aus Danzig und Kattowitz an. Jörn Franken holte mit den Domstädtern in der vergangenen Saison souverän den Titel in der Oberliga und schlägt nun in der Regionalliga, der dritthöchsten deutschen Tischtennis-Klasse, auf. Damit das Sextett auch dort konkurrenzfähig ist, haben sich die Xantener unter anderem mit Sascha Köstner, der schon Deutscher Mannschaftsmeister mit Borussia Düsseldorf war, an Brett eins verstärkt. Drei- bis viermal Training pro Woche Beim TuS Xanten stehen in der bisherigen Saison einem Sieg zwei Niederlagen gegenüber. Jörn Franken, als Nummer sechs gemeldet, erzielte sein erstes persönliches Erfolgserlebnis in der Regionalliga am zweiten Spieltag gegen Bayer Uerdingen. Dort steuerte er einen Einzelsieg zum 9:7 bei. Zuletzt musste er dagegen in einer Partie bei den TTF Bönen trotz einer 9:5-Führung im fünften Satz mit 10:12 als Verlierer die Platte verlassen. "In den entscheidenden Phasen muss ich noch mutiger spielen, nicht nur versuchen, eine Führung zu verwalten", meint der Reeser selbstkritisch. "Du darfst hier zu keinem Zeitpunkt vom Gas gehen. Das wird sofort bestraft". Auf jeden Fall habe er aber festgestellt, dass er in der Klasse mithalten könne - auch wenn der Sprung von der Ober- zur Regionalliga schon gewaltig sei. Drei- bis viermal in der Woche trainiert Jörn Franken, freitags immer in Xanten, sonst vor allem bei seinem Heimatverein TTV Rees-Groin, bei dem fast die gesamte Familie aktiv ist. Jörns jüngerer Bruder Carsten (14) ist mittlerweile schon die Nummer zwei der Landesliga-Herrenmannschaft und auf dem besten Wege, ähnlich erfolgreich zu werden. Auch bei GW Wesel-Flüren, wo er vor seiner Xantener Zeit in der Oberliga gespielt hat, ist Jörn Franken, der als Auszubildender bei der Stadt Kevelaer beschäftigt ist, immer mal wieder in der Turnhalle zu Gast. Etwas, das er beim TuS allerdings ein wenig vermisst, ist die Kameradschaft auch "neben der Platte", die seine vorherigen Teams in Flüren und Rees ausgezeichnet hat. "In Xanten sind wir doch eher eine sportliche Zweckgemeinschaft".Gleich zwei Partien bestreitet Jörn Franken mit dem TuS Xanten am nächsten Wochenende, zunächst am Samstag um 18.30 Uhr gegen den TTC Bergneustadt II, dann am Sonntag um 14 Uhr bei TTC Champions Düsseldorf.